Rituale & Verhaltensweisen

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Wir trainieren nicht nur Techniken und Taktiken, sondern auch Verhaltensweisen und Rituale vor bzw. während des Wettkampfs (Liga- & Pokalspiel, Turniere & Meisterschaften). Auch eine gezielte Vorbereitung auf eine neue Ligasaison soll hier Thema sein.


Rituale vor Wettkampf-Spielbeginn:

  • Wer macht was?

o        Im Doublette: Wer legt & wer schießt?

o        Im Triplette: Wer legt & wer schießt? Wer spielt Milieu?

o        Und hier bitte niemals mehr: „Das ist mir egal“!

  • Ein Akteur wird bestimmt, der folgendes dabei hat:

o        Münze für die Platzwahl

o        „Sau“ zum Auswurf bei Wahlgewinn

o        Maßband zum Messen

o        Und hier bitte niemals mehr: „Hat wer ein Maß dabei?“!

o        Kreis-Markierungshilfsmittel

o        Lappen (wegen Nässe, Staub usw. nach subjektivem Empfinden)

  • Die Auswahl des Spielfeldes – soweit nicht vorgegeben – obliegt i.d.R. dem Leger (2:2) bzw. dem Leger und dem Milieu (3:3)
  • Die Ausdehnung des Spielfeldes wird mit dem Gegner definiert – soweit nicht vorgegeben:

o        Carrée oder nicht (bei Turnieren)

o        Ausgewähltes Spielfeld plus die beiden angrenzenden Spielfelder

 

Rituale während des Wettkampf-Spiels:

  • Jeder Akteur hat immer alle seine Kugeln bei sich!!!
  • Der Spielkreis wird immer dort gezogen, wo die Sau der letzten Aufnahme lag
  • Die in der Nähe sich befindenden „alten“ Abwurfkreise werden geglättet!
  • Nach erfolgtem Sauauswurf wird die „Sau“ markiert (auch wenn der Gegner die Sau ausgeworfen hat und dies nicht selbst tut)!
  • Alle Akteure stehen während einer Aufnahme am Fußende des Spielfeldes (hinter dem Auswurfkreis) oder am Kopfende des Spielfeldes (hinter der „Sau“)
  • Niemals stehen die Akteure während einer Aufnahme im Spielfeld
  • Die beiden letztgenannten Punkte sind auch dem Gegner abzuverlangen!
  • Der aktive Spieler (der gerade gelegt oder geschossen hat) deklamiert nach seinem Versuch den Punkt

o        durch Aussage, wenn für alle Beteiligten klar ersichtlich

o        durch messen, wenn nicht für alle Beteiligten klar ersichtlich

  • Die eigenen Mitspieler bleiben bei dieser Aktion auf Distanz, bis sie aufgefordert werden
  • Insbesondere jedoch bleibt der Gegner bei dieser Aktion auf Distanz. Dies kann eindeutig eingefordert werden!
  • Allgemein muß zu diesem Thema festgestellt werden:

o        Wer den Punkt für sich beansprucht, hat dies durch Messen zu bewerkstelligen.

o        Bestehen nach Messen und Gegenmessen (durch den Gegner) noch Zweifel, wird sofort ein Schiedsrichter bemüht.

  • Jeder Akteur einer Formation hat in jedem Spiel die Aufgabe, sich durch Beobachtung auf seinen jeweiligen Gegenpart zu fokussieren:

o        Was macht der wie und mit welchem Erfolg!?

o        Kann ich durch diese Beobachtung partizipieren/Nutzen daraus ziehen!?

 

Einwechseln! – Auswechseln?

Einsatz eines Ergänzungsspielers

Ich benutze hier den Terminus Ergänzungsspieler statt Ersatzspieler.

Es ist dies ein sehr sensibles Thema. Jedes unserer Teams kann und sollte dieses besprechen/ausdiskutieren und eine für die Saison gültige Entscheidung treffen.

Als Diskussionsgrundlage und Entscheidungshilfe möchte ich meine folgenden Überlegungen vorstellen:

  • Alle Teams sind mit 8 Akteuren aufgestellt. Alle haben den gleichen Rang bzw. „Stellenwert“.
  • Reist man mit 7 oder 8 Akteuren zum Spieltag an, dann bestimmt der Mannschaftsführer die Startformationen oder man bewerkstelligt dies gemeinsam.
  • Während eines laufenden Spiels einer Begegnung wird, von Außen veranlasst, nicht ausgewechselt!
  • Spielt ein Akteur unglücklich, dann muss er die Gelegenheit haben, zu korrigieren bzw. „zurückzukommen“. Dies ist ganz entscheidend! Sowohl für das Selbstverständnis und Selbstvertrauen des Betreffenden, wie auch das der Formation und der Mannschaft selbst. Eine Mannschaft kann nur in sich selbst gefestigt „stark“ auftreten, wenn jeder Einzelne sich darin „klaglos“ aufgehoben fühlt. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass die „Position“ getauscht werden kann. Zumindest für einige Auswürfe. Es ist dies ein ganz entscheidender Bestandteil der „taktischen Strategie“ in unserer Sportart!
  • Die Ausnahme hierbei stellt die eigene Entscheidung eines Akteurs dar, der für sich feststellt, dass er in diesem Spiel seinem eigenen Anspruch nicht gerecht wird, und sich selbst aus dem Spiel nimmt.

o     Eine solche Entscheidung ist in jeglicher Hinsicht eine äußerst ehrenwerte! Diesem Akteur sollte im nächsten Spiel die Möglichkeit „Zurückzukommen“ eingeräumt werden – wenn er dies denn möchte.

  • Wenn nach einer Begegnung, in der Analyse, festgestellt wird, was in der folgenden Begegnung anders gemacht werden sollte/muss, dann stellt sich in der Regel auch die Mannschaft zwangsläufig von selbst auf.

Wir sind nur dann eine Einheit, wenn wir dies im Miteinander auch praktizieren. Und Praktizieren heißt, miteinander reden & miteinander reden & miteinander reden & ….

 

Mögliche Herangehensweise an eine neue Saison

Zumindest für die 1. Mannschaft geltend sollte versucht werden, Folgendes umzusetzen:

Findungsphase (ca. 2 Wochen):

Mindestens 4 Wochen vor Ligastart wird Team 1 mit einem gezielten Aufbau beginnen. Diese Spielerinnen und Spieler werden dann versuchen, für die Liga harmonische Formationen im 2:2 und im 3:3 zu finden. Einerseits gibt es dabei schon gewisse Vorstellungen, anderseits müssen sich diese auch bewähren. Dies geschieht durch Ausprobieren und Feststellen sowie ggf. durch Korrektur. Wir erarbeiten uns also ein personales Konzept an Aufstellungen.

Testphase (ca. 2 Wochen):

Die gefunden Formationen testen sich weiterhin aus. Sie spielen gegeneinander und gegen Formationen aus den anderen Ligateams unseres Vereins. Dies unterstellt, dass diese Mannschaften in etwa die gleiche Vorgehensweise in Angriff nehmen. Auf diese Weise kann man noch einmal personell und taktisch Feinabstimmungen vornehmen. Vielleicht ist es auch sinnvoll, einen Freundschafts-Wettkampf gegen einen anderen Verein auszutragen. In Frage kämen Teams aus Achern und/oder Rastatt.

Dieses Herausfinden und Testen findet am Dienstag und/oder am Mittwoch statt. Wir können noch darüber diskutieren, ob dies für den gesamten Abend gilt, oder z.B. nur für 2 Stunden.

Am Freitag steht das individuelle Training an, zu dem jedes Vereinsmitglied eingeladen ist – insbesondere alle LigaspielerInnen. Die Trainingsresistenden spielen nach Belieben – ohne jedoch die Anforderungen der jeweiligen Liga aus den Augen zu verlieren. Am Vorabend eines anstehenden Spieltages sollte der Spaß und die Lockerheit im Vordergrund stehen sowie das Organisatorische für den nächsten Tag. Schon zu diesem Zeitpunkt steht im Wesentlichen dann also fest, wie „aufgelaufen“ und gespielt werden wird (aufgrund der vorhergehenden Phasen).

Am Samstag und am Sonntag steht die allgemeine Geselligkeit im Vordergrund. Gespielt wird, was, wie und mit wem auch immer, man Lust hat.

Nicht vergessen sollte man in diesem Zusammenhang die Bemühungen derjenigen unter uns, die im Turnier- und Meisterschaftsgeschehen versuchen, sich zu etablieren. Neben einem guten Abschneiden im Liga- & Pokalwettbewerb sollte es für jeden Engagierten ein Anliegen/Bedürfnis sein, die Atmosphäre und das Niveau von Top-Turnieren sowie natürlich von Landes- und Deutschen Meisterschaften kennen zu lernen. Um dort vielleicht einmal für die eine oder andere Überraschung zu sorgen, muß die eigene Qualität in Sachen Technik, Taktik und Psyche (um nur einige zu nennen) stimmen. Dies muß man sich erarbeiten, dies muß man im Training tausendfach automatisiert haben. Diese „Arbeit“ fällt einfach leichter, wenn man sie mit Gleichgesinnten, auf (subjektiv) mindestens gleichem Niveau, bewerkstelligt.

Vereinzelt wurden Stimmen laut, die eine Separierung bzw. eine elitäre Ausrichtung befürchten. Das kann ich nicht nachvollziehen – aus den o.a. Gründen. Es liegt im Vereinsinteresse, dass möglichst viele Mitglieder Liga spielen und somit zunehmend mehr Ligateams gemeldet werden können. Dass möglichst alle Teams dabei gut abschneiden. Dass dann diese Teams versuchen, ein bestimmtes Niveau zu halten und nachhaltig auszubauen, sollte in der Natur der Sache liegen. Sollte sich zudem ein Vereinsmitglied z.B. bei einer Meisterschaft in den Vordergrund spielen können, so ist dies ein unschätzbarer Imagegewinn für den Verein an sich.

Man bedenke zudem, dass die eigentliche Ligaspielsaison bereits im Juli abgeschlossen ist.